Für den sogenannten Kleinunternehmer gibt es in Deutschland erhebliche Vereinfachungen bei der Mehrwertsteuer. Dank der Kleinunternehmerregelung erhebt das deutsche Finanzamt keine umsatzabhängige Umsatzsteuer von dem Unternehmer und er muss daher auch keine Umsatzsteuer-Erstanmeldung abgeben.
Der Kleinunternehmer ist jedoch nur zur Abgabe einer jährlichen Umsatzsteuererklärung beim deutschen Finanzamt verpflichtet.
Was sind die Auswirkungen der Kleinunternehmerregelung?
Der Kleinunternehmer kann weder Umsatzsteuer auf Rechnungen ausweisen, noch ist er zum Vorsteuerabzug berechtigt. Möchte er jedoch von den Regelungen für Kleinunternehmer abweichen und dennoch Umsatzsteuer-Voranmeldungen abgeben und seine Umsatzsteuererklärungen in Deutschland erstellen, kann er einen entsprechenden Antrag beim deutschen Finanzamt stellen. Diese Entscheidung ist jedoch fünf Jahre lang bindend, und der Unternehmer kann sich ihr nicht entziehen.
Voraussetzung: Inhaber eines Kleinunternehmens in Deutschland
Ein Kleinunternehmer ist ein Unternehmer, dessen Gesamtumsatz einschließlich Mehrwertsteuer im vorangegangenen Kalenderjahr 22.000 € nicht überschritten hat und im laufenden Jahr 50.000 € nicht überschreiten wird. Der erwartete Umsatz für das laufende Jahr basiert auf der voraussichtlichen Entwicklung der Verkäufe. Es wird davon ausgegangen, dass der Kleinunternehmer die Obergrenze von 22.000 € im Jahr der Geschäftseröffnung nicht überschreiten wird.
Erforderliche Dokumente: nErfordernis der Einreichung eines gesonderten Antrags
Die Regelung des Kleinunternehmers gilt per Gesetz. Ein gesonderter Antrag ist nicht erforderlich. Bei der Gründung eines Unternehmens in Deutschland müssen jedoch im Fragebogen zur steuerlichen Erfassung Angaben über die Höhe des zu erwartenden Umsatzes gemacht werden.
Rechtsgrundlage: § 19 Mehrwertsteuergesetz(deutsch)
